Allgemeine Informationen

Bequem und kostengünstig - Nutzung

Die Gründe für eine Teilnahme am CarSharing sind vielfältig und längst nicht auf ökologische Motive beschränkt. CarSharing ist bequem, bietet für jede Gelegenheit den passenden Wagen und spart Geld. Besonders, wenn man nicht viel Auto fährt oder ab und an gern einen Zweitwagen hätte. Teilnehmer kann jeder werden, der einen gültigen Führerschein besitzt. Der neue Teilnehmer wird in das Zugangssystem eingeführt, das ihm den Zugriff auf CarSharing-Fahrzeuge stets ohne Übergabeformalitäten ermöglicht.

Anruf genügt

Gebucht wird per Anruf in der Zentrale, die täglich rund um die Uhr besetzt ist. Der gewünschte Wagen ist fast immer zur gewünschten Zeit verfügbar - die Buchungswahrscheinlichkeit liegt bei über 90 Prozent. Buchungen können kurzfristig oder bis zu sechs Monate im Voraus erfolgen. Gebucht werden kann für eine halbe Stunde oder auch für die ganzen Ferien.

Nutzung

Zur festgelegten Zeit verschafft sich der Teilnehmer mit dem Zugangssystem Zugriff auf das gebuchte Fahrzeug und fährt los. Unterwegs tanken ist häufig bargeldlos mit einer Tankkarte möglich. Am Ende der Fahrt stellt er den Wagen wieder am Ausgangspunkt ab und sperrt den Zugriff auf das Fahrzeug mit dem Zugangssystem. Vor und nach der Fahrt trägt er den Kilometerstand in einen Fahrtbericht ein. Die gefahrenen Kilometer liefern zusammen mit der Fahrtdauer die Basis für die monatliche Abrechnung.

Fahren pur

CarSharing-Teilnehmer haben mit lästigen Dingen wie Reparaturen, Wartung, Versicherungs- und Steuerangelegenheiten nichts zu tun - das übernimmt die CarSharing-Organisation. Alle Fahrzeuge sind vollkaskoversichert. Sonderausstattungen wie Kindersitze und Dachgepäckträger stehen in der Regel zur Verfügung.

Ökonomische Planung / Carsharing-Kosten

Wer mit seinem Wagen weniger als 10 000 Kilometer pro Jahr fährt, kommt mit CarSharing billiger weg. Das Münchner Umwelt-Institut kam auf folgende Rechnung: Bei 8000 Kilometern im Kleinwagen spart ein CarSharer gegenüber dem eigenen Pkw jährlich etwa 1000 Euro
Autofahren kostet Geld. Paradoxerweise kommt dem Halter sein Auto um so teurer, je weniger er damit fährt. Grundsätzlich gilt: Je weniger man sein Privatauto bewegt, um so mehr kostet jeder gefahrene Kilometer. Denn Fixkosten wie Wertminderung oder Kfz-Steuer fallen allemal an und müssen dann auf weniger Kilometer umgelegt werden. Ein teures Vergnügen für die meisten Autohalter, denn durchschnittlich wird ein Privatwagen in Deutschland nur eine Stunde am Tag gefahren. Die übrigen 23 Stunden steht er auf dem Parkplatz oder in der Garage.

Ein Rechenbeispiel

Wer zum Beispiel mit einem Ford Fiesta bis zu 10.000 Kilometer im Jahr zurücklegt, muß - laut ADAC - für einen Kilometer etwa 38 Cent rechnen. Bei einer Fahrleistung von 5000 Kilometern jährlich klettert der Preis entsprechend in die Höhe. Beim CarSharing dagegen kostet die Fahrt mit einem Wagen der gleichen Klasse meist zwischen 25 und 37 Cent pro Kilometer - unabhängig davon, wieviel man ein CarSharing-Fahrzeug fährt.

Exakt kalkulierbare Kosten

Eindeutiger Vorteil beim CarSharing-Fahrzeug: Die Kosten sind exakt kalkulierbar. Ein CarSharing-Teilnehmer zahlt für eine Stunde - je nach Autotyp - zwischen 0,26 und 2,5 Euro. Hinzu kommt eine Kilometerpauschale ab 20 Cent - das Benzin ist darin schon enthalten, kostet also nichts extra. Ebenso sämtliche Versicherungsleistungen, Steuern, Wartung und Reparaturen.

Empirische Forschungen - CarSharing-Studie

Bereits 1994 veröffentlichte das Kölner Institut für Verkehrswissenschaft eine Untersuchung über die Eignung von CarSharing im Hinblick auf Reduzierung von Stadtverkehrsproblemen: CarSharing könne 1,2 Millionen Fahrzeuge einsparen. Der Bundesverkehrsminister hatte die Studie in Auftrag gegeben.

Die Untersuchung geht von einem Nutzerpotential von rund 2,4 Millionen Autofahrern aus. Bei voller Ausschöpfung würde die jährliche Fahrleistung von Autos um 7,2 Milliarden Kilometer verringert. Die Personenkilometer in öffentlichen Verkehrsmitteln nähmen um etwa 3,8 Milliarden zu. Zusätzlich würden die Straßensysteme und Parkplätze in Städten erheblich entlastet. Die Einsparungen für Privathaushalte lägen in Millionenhöhe, so die Ergebnisse der Kölner Studie.

1998 kamen das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung und das Institut für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule Nürtingen sogar auf über 7 Millionen Nutzer, wenn das Potential für CarSharing voll ausgenutzt würde.

Mandat an die Kommunen

Der Verkehrsminister forderte die Kommunen öffentlich auf, Möglichkeiten und Chancen des CarSharing zu fördern, indem sie Flächen bereitstellen, um die Gemeinschaftsautos in Wohnungsnähe abstellen zu können. Weiterhin sollten Mobilstationen eingerichtet werden für eine kombinierte Nutzung verschiedener Verkehrsträger wie Pkw, Taxi, Bus und Bahn sowie Fahrrad.

"CarSharing ist eine interessante Möglichkeit, unsere Städte lebenswert und trotzdem mobil zu erhalten. Es ist Ausdruck einer pluralistischen Gesellschaft, die für einen differenzierten Nutzerkreis neue umwelt- und stadtgerechte Mobilitätsangebote sucht.", so der frühere Bundesverkehrsminister Wissmann 1996.

Fuhrpark-Outsourcing - CarSharing-Firmenwagen

Was Privatleuten recht ist, kann Geschäftsfrauen und -männern längst billig sein: das geteilte Auto. CarSharing übernimmt für Unternehmer und Firmen die Fuhrparkverwaltung zu Sondertarifen. Die Vorteile für Unternehmer: Firmen können auf die Anschaffung eigener Fahrzeuge verzichten bzw. zeitweilige Engpässe im unternehmenseigenen Fuhrpark mit einem CarSharing-Fahrzeug kostengünstig abdecken.

Der Teilzeit-Firmenwagen bietet eine finanziell günstige Alternative oder Ergänzung zum eigenen Fuhrpark. Geld kostet er nur, wenn er auch wirklich gebraucht wird. Der Verwaltungsaufwand für Anschaffung, Haltung und Wartung entfällt komplett. Personal- und Kapitalkapazitäten, die bislang an den firmeninternen Fuhrpark gebunden waren, setzt ein aus dem Unternehmen ausgelagerter Fuhrpark frei für andere Projekte.

Geschäftsreisen werden durch den ausgelagerten Fuhrpark so ökonomisch wie nur möglich: Verwaltungsaufwand, Zeit für Wartung und Pflege und die Einrichtung von Stellplätzen für die Wagen entfallen. Diesen Service übernimmt die CarSharing- Organisation.

Quernutzung in vielen europäischen Städten: Für seinen Business-Aufenthalt z.B. in Amsterdam, Hannover oder Zürich kann auch der gewerbliche Teilnehmer vor Reiseantritt einen Wagen buchen.

Das CarSharing-Angebot richtet sich an Unternehmen, die zeitweilige Engpässe im unternehmenseigenen Fuhrpark verzeichnen, ohne dass es für sie finanziell lohnend ist, ein zusätzliches Fahrzeug anzuschaffen, und an kleine Firmen, die für ihre Tätigkeit nur ab und an "auto"-mobil sein müssen.

Verschiedene Fahrzeugklassen vom Kleinstwagen bis zum Transporter stehen zur Auswahl. Ein Fahrzeug ist für Geschäftsfahrten nahezu immer zu haben.

Europaweites Sharing - CarSharing-Dachverband

CarSharing ist nicht nur in Deutschland eine Wachsturnsbranche. Europaweit entwickelt sich CarSharing für viele Autofahrer zu einer Alternative zum Privatwagen. Europäischer Dachverband ist "european car sharing" (ecs). Der bcs - Bundesverband CarSharing e.V. ist die Deutsche Sektion des ecs.

Vor etwa zehn Jahren nahm in der Schweiz die Idee einer innovativen Mobilitätsdienstleistung durch CarSharing Gestalt an. Seit 1990 existiert als offizielle Institution der europäischen Zusammenarbeit der ecs mit Hauptsitz in Bremen. Mehr als 60 CarSharing- Organisationen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, den Niederlanden, Irland, Dänemark, Norwegen, Schweden und Italien sind heute im ecs zusammengeschlossen.

Mit 56 Organisationen kommen dabei die meisten aus Deutschland. Hier gibt es zur Zeit mehr als 1300 Fahrzeuge in mehr als 200 Städten und Gemeinden.

Quernutzungsvereinbarungen - in Hannover für Zürich buchen

Europaweite Zusammenarbeit gehörte von Beginn an zu den Zielen der sich in den Achtzigern gründenden Schweizer und Berliner CarSharing-Organisationen. Die ecs-Mitgliedsorganisationen haben eine Quernutzungsvereinbarung getroffen: Alle Teilnehmer der dem ecs angeschlossenen Organisationen können alle Fahr- zeuge der ecs- Mitgliedsorganisationen nutzen. Die Teilnehmer können per Telefon bei ihrer Stammorganisation europaweit buchen. Die Wagen der deutschen und europäischen Partnerorganisationen stehen ihnen zur Verfügung.